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25. Saison 2023 - 2024 Alle Konzerte: Alter Stadthaussaal, Marktgasse 53, 2. Stock, Winterthur Reservation 076 518 59 29 Eintritt Fr. 30.- / Studierende Fr. 20.-
www.musica-aperta.ch
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Mittwoch 29. November 2023, 20 Uhr
Absolut Trio: 4 Kostbarkeiten
Bettina Boller Violine, Judith Gerster Violoncello, Stefka Perifanova Klavier
Rudolf Kelterborn (1931 - 2021)
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15 Moments Musicaux (2007), dem Absolut Trio gewidmet
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Lars Werdenberg (1979)
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Feld Zug (2022/23), dem Absolut Trio gewidmet, UA
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Helena Winkelman (1975)
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microbagatellen/visitationen (2020)
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Jürg Wyttenbach (1935 - 2021)
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1,2,3 ... nach Texten von Daniil Charms, (2017), dem Absolut Trio gewidmet
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Die „15 Moments Musicaux“ von Rudolf Kelterborn (1931 - 2021) aus dem Jahre 2007 können gleich den Teilchen eines Kaleidoskops bei jeder Aufführung neu „geschüttelt“ und zusammengestellt werden. So wird der Gesamteindruck mit jedem Mal ein anderer. Lars Werdenberg schreibt im Auftrag des Absolut Trio ein neues Werk, in Memoriam eines gemeinsamen Freundes, des Cellisten Helmut Menzler. "visitations/microbagatellen" wurde 2020 in Lockenhaus durch das Trio Gaspard teilweise uraufgeführt. Helena Winkelman plante zwölf Stücke: Ein jedes will ein Fenster zu einem Komponisten der Vergangenheit eröffnen. Die Reihenfolge wird durch das Geburts-Sternzeichen der Komponisten bestimmt. Neun Kompositionen sind bisher entstanden: Zu Ravel, Haydn, Brahms, Schumann, Mahler, Debussy, Bruckner, Purcell, Mendelssohn. Und schliesslich "1, 2, 3 …" unseres sehr geschätzten Freundes Jürg Wyttenbach (1935 - 2021). Es ist die letzte Komposition, die er vor seinem Tod entworfen und mit durch seine Parkinsonerkrankung zitternder Hand aufs Papier gebannt hat. Diese kostbaren Seiten sind ein bewegendes Dokument des Willens, möglichst bis zuletzt aktiv tätig zu bleiben. Das Absolut Trio lotet dieses witzig-spritzige Werk nach Texten von Daniil Charms nicht nur instrumental immer wieder neu aus, sondern sprengt gleichzeitig als Rezitatorinnen der skurrilen Botschaften seine Grenzen.
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Samstag, 27. Januar 2024, 20 Uhr
Ives’ Concordsonate
Werner Bärtschi, Klavier dazu kurze Einwürfe von Flöte (Isabelle Gichtbrock) und Bratsche (Egidius Streiff) ad libitum

John Cage (1912 - 1992)
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Cheap Imitation (1969)
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Charles Ives (1874 - 1954)
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Concord, Mass., 1840 - 1860 (1911-15) Emerson - Hawthorne - The Alcotts - Thoreau
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Der weitherum bekannte Pianist Werner Bärtschi hat John Cage persönlich gekannt und initiierte in Zürich ein ganz ihm gewidmetes Festival. Und er hat die Schriften von Erik Satie in deutscher Übersetzung herausgegeben. Bärtschi ist nicht bloss ein brillanter Pianist, sondern auch ein intimer Kenner der präsentierten Werke. 1969 hatte die Balletttruppe von Merce Cunningham eine Choreographie zu Saties Socrate einstudiert. Rechtliche Fragen verhinderten die geplante Bearbeitung für zwei Klaviere. Als Ausweg schrieb Cage ein weitgehend einstimmiges Klavierstück, das Takt um Takt und in korrektem Rhythmus dem Original folgte, die Melodie aber ständig in neue Transpositionen wendete: eine billige Nachahmung bezüglich der Urheberrechte. Die Sonate und der umfangreiche Text dazu legen Zeugnis ab von Ives' jahrzehntelanger Beschäftigung mit dem Kreis der Transzendentalisten, einer literarisch-philosophischen Bewegung, deren Träger, um den Schriftsteller und Philosophen Ralph Waldo Emerson geschart, in dem kleinen Städtchen Concord im Bundesstaat Massachusetts in den Jahren 1840 bis 1860 ihre grosse Zeit hatten. Der aussergewöhnliche Umfang des Werks, die Tatsache der Veröffentlichung auf eigene Kosten und die Begleitung durch den umfangreichen Textband lassen vermuten, dass Ives in der Concord-Sonate sein Hauptwerk sah. Die vier Sätzen der Sonate sind eine Art von Porträt von vier Personen, mit weitgehend demselben melodischen Material gebaut, aber unterschieden durch dessen Verarbeitung.
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